Selbst sie aber konnte erst dann Wirkung zeigen, als seine Bedrohungsanalyse in Washington geteilt wurde. Dies gilt im Übrigen nicht nur für die USA, sondern für alle Atomwaffenstaaten. Solange das so ist, besteht nach unserer Überzeugung die Notwendigkeit zum Erhalt einer nuklearen Abschreckung fort.
Mützenich fordert ein Ende der Vereinbarung über die sogenannte Nukleare Teilhabe in der Nato, nach der Deutschland im Kriegsfall amerikanische Atombomben mit eigenen Flugzeugen zu … Dann werden die USA die jetzt noch hier in Deutschland gelagerten Atomwaffen modernisieren, es werden Lenkwaffen werden, sie werden zielgenauer. Damit würde Europa zu einem sicherheitspolitischen Flickenteppich.Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Ralf Mützenich hat eine Debatte um die nukleare Teilhabe entfacht (dpa/Kay Nietfeld)Eine russische Topol-M-Atomrakete (dpa/picture alliance/ RIA Nowosti/ Iliya Pitalev)F-18 Kampfflugzeug: Sie sollen angeschafft werden, weil sie auch für Atomwaffen zertifiziert sind (dpa / PA Wire / Andrew Matthews) (picture alliance / Russisches Verteidigungsministerium)Ein Soldat während des Großmanövers von Russland und Weißrussland an der Ostflanke der EU. Andere könnten versucht sein, mit Russland zu Arrangements zu kommen. Es würde auch neue gefährliche Bedrohungen heraufbeschwören, die katastrophale Konsequenzen haben können.Für Chorweiler, Nippes und Ehrenfeld im Deutschen BundestagPlädoyer für eine notwendige und ehrliche sicherheitspolitische Debatte. Das Thema nukleare Teilhabe bleibt symbolisch überladen und steht stellvertretend für die Glaubwürdigkeit des amerikanischen Nuklearschirms. Einseitige Schritte, die das Vertrauen Deutschlands als engster Partner und europäischer Nachbar untergrüben, brächten das Ziel einer atomwaffenfreien Welt nicht näher. Damit ist in erster Linie die Garantie der USA gemeint, Bündnispartnern durch die Drohung mit dem Einsatz US-amerikanischer Nuklearwaffen beizustehen, die von Drittstaaten unter Druck gesetzt werden, da sie ansonsten politisch erpressbar wären.
Eine politische Bewertung muss sich folgenden Fragen stellen: Reicht es aus, auch in Zukunft ausschließlich auf den amerikanischen Atomschirm und die nukleare Teilhabe in ihrer gegenwärtigen Form zu bauen oder brauchen wir nicht vielmehr weitere Schritte bei Abrüstung und Rüstungskontrolle – und zwar unabhängig davon, ob der nächste US-Präsident Trump oder Biden heißen wird?In Zeiten, in denen sich der Bundeshaushalt wegen der Bekämpfung der Corona-Pandemie dramatisch hoch verschuldet, die Mittel knapp sind und gleichzeitig offenkundig wird, wie dringlich Investitionen ins Gesundheitssystem, den Internet-Ausbau, den Klimaschutz und die Infrastruktur sind, muss über jede Ausgabe außerhalb der derzeitigen Pandemie ernsthaft debattiert werden können.Die Absicht, Milliarden für Anschaffung und Unterhalt von US-Flugzeugen auszugeben, deren einziger Zweck es ist, amerikanische Atombomben abzuwerfen, muss deshalb gut begründet werden. Sondern sie muss doch ernst nehmen, dass eine ganz große Mehrheit der Staaten auf der Welt immer ungeduldiger wird und alle Atomwaffenstaaten daran erinnert, dass sie ein Versprechen gegeben haben, komplett abzurüsten. Die US-Atombomben vom Typ B61-12, die künftig auf dem deutschen Fliegerhorst Büchel stationiert werden sollen, sind im Gegensatz zu ihren Vorgängermodellen lenkfähig, bunkerbrechend und in ihrer Sprengkraft variabel einstellbar.Zusammen mit der geplanten Stationierung dieser US-Atombomben bedeutet der Kauf der neuen Trägersysteme eine erhebliche Steigerung der nuklearen Schlagkraft in Deutschland und wäre die bedeutendste nukleare Aufrüstung seit fast 30 Jahren.Statt sich dem Ziel einer atomwaffenfreien Welt zu nähern, würde Deutschland mit dem Kauf neuer, atomwaffenfähiger Kampfflugzeuge den Pfad der nuklearen Abrüstung verlassen und wieder vermehrt auf das Dogma der atomaren Abschreckung setzen.
"Der Politikwissenschaftler ist überzeugt: Nur dort, wo Verbündete der USA mit taktischen Kernwaffen bedroht würden, so, wie jetzt wieder in Europa, würden die USA reagieren, indem sie taktische Atomwaffen modernisierten oder auf amerikanischen Kriegsschiffen vorhielten, zum Beispiel in der Ostsee.Deutschland ist eines der größten Länder in der NATO. So verwahrten die 2007 wurde das „Abschreckungs- und Verteidigungsdispositiv“ der NATO überprüft. Das sind Kriege an der Peripherie oder in der näheren Umgebung Russlands. Schon zu Zeiten des Kalten Krieges stand diese Argumentation auf äußerst tönernen Füßen. "Die Behauptung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich, es gebe eine neue amerikanische Militärdoktrin, die Nuklearkriege wahrscheinlicher mache, weist Joachim Krause zurück. Wir sollten uns in dieser Hinsicht ehrlich machen: Es gibt keinen Einfluss oder gar Mitsprache von Nichtnuklearmächten auf die Nuklearstrategie oder gar die Einsatzoptionen von Atommächten. Denn ein atomwaffenfreies Europa, das hat schon Außenminister Westerwelle mal gefordert, ich finde, das ist immer noch zeitgemäß. Nukleare Teilhabe : "Rolf Mützenich ist auf dem falschen Weg". Denn andere Bündnispartner würden - angesichts der militärischen Schwäche Deutschlands - noch größere Zweifel an der deutschen Verlässlichkeit bekommen.Und das wiederum würde die Zentrifugalkräfte in der NATO verstärken, einem Bündnis, das von gegenseitiger Solidarität lebt und durch Abschreckung 70 Jahre den Frieden in Europa bewahrt hat – bis auf sehr wenige Ausnahmen. Felgentreu kündigte vor einer Woche an, nicht mehr für den Bundestag zu kandidieren. Auch die Verteidigungspolitiker in der SPD-Fraktion, Fritz Felgentreu und Karl-Heinz Brunner, schlossen sich dem an. 2010 meinten z. "Es gibt einige Staaten, die weiterhin nukleare Waffen als Mittel militärischer Auseinandersetzung betrachten. Uns ist bewusst, dass die Bundeswehr ein Nachfolgekampfflugzeug für die altersschwachen Tornados braucht.
8.000 Soldaten und wurde 1992 aufgelöst.Otfried Nassauer: US-Atomwaffen in Deutschland und Europa SPIEGEL ONLINE - 9.